China-Kritik: Disney entfernt Simpsons-Episode in Hongkong

Disney hat erneut eine Simpsons-Episode aus seinem Streamingangebot in Hongkong gestrichen. In der Episode gibt es Kritik an chinesischen Arbeitslagern.

Die Episode "One Angry Lisa" aus der 34. Simpsons-Staffel handelt eigentlich davon, wie Lisa Simpson in die Jury eines US-Gerichts eingerufen wird und dort den Glauben an das amerikanische Justizsystem verliert. Außerdem kauft Marge sich ein Trainingsfahrrad. Ihr Personal Trainer zeigt ihr Bilder der Chinesischen Mauer und sagt dazu: "Schaut euch die Weltwunder von China an – Bitcoin-Minen und Arbeitslager, in denen Kinder Handys herstellen."

Menschenrechtsgruppen und westliche Regierungen beschuldigen die chinesische Regierung schon seit längerem, die muslimische Volksgruppe der Uiguren zu unterdrücken und Menschen auch teilweise in Arbeitslager gefangenzuhalten. China bestreitet dies.

Die betroffene Episode, die im Oktober 2022 auf DisneyPlus in Hongkong noch zu sehen war, ist nun seit einigen Wochen nicht mehr abrufbar. Seitens Disney gab es dazu bislang kein Statement.

Es ist nicht die erste Episode, die User in Hongkong nicht ansehen dürfen. Bereits im November 2021 wurde die Episode "Der lächelnde Buddha" aus dem Programm genommen. Hierbei reisen die Simpsons nach China und besuchen auch den Tiananmen-Platz. Auf einem Schild ist zu lesen "Aus diesem Platz ist 1989 nichts passiert" - eine klare satirische Anspielung auf die blutige Niederschlagung der Proteste, die aus chinesischer Sicht aus der Erinnerung verbannt werden soll.