Rassismusdebatte bei den Simpsons: Keine weißen Sprecher mehr für nicht-weiße Charaktere
29.06.2020
Die Macher der Simpsons wollen in Zukunft keine weißen Sprecher mehr für nicht-weiße Charaktere einsetzen. Mehrere Charaktere werden eine neue Stimme bekommen.
Das teilte die Produktionsfirma der Simpsons, Fox Studios, mit. Ursache hierfür ist die USA-weite Rassismusdebatte und damit einhergehenden Proteste, die sich mittlerweile auch international ausgebreitet haben.
Immer wieder gab es Kritik an Apus Stimme
Bereits seit mehreren Monaten gab es Kritik über die Darstellung des indisch-stämmigen Supermarktbesitzers Apu Nahasapeemapetilon (wir berichteten). In der US-Fassung von "Die Simpsons" wird dieser von Hank Azaria vertont. Aufgrund der klischeehaften Darstellung der Figur mit starken, überspitzten indischen Akzents, wurde von vielen Fans gefordert, diese rassistische Darstellung zu ändern.
Ebenso wird der schwarze Arzt Dr. Hibbert eine neue Stimme erhalten. Bislang wurde er vom weißen Schauspieler Harry Shearer vertont. Shearer leiht nicht nur dem Springfielder Doktor seine Stimme, sondern auch vielen weiteren Charakteren wie Mr. Burns oder Ned Flanders.
Wie sieht es mit den deutschen Simpsons-Sprechern aus?
Wann man in den USA die neuen Sprecher hören wird, ist noch nicht bekannt. Beide Charaktere traten zuletzt in den neuen Episoden meist gar nicht oder ohne Sprechrolle auf. Ebenso ist unbekannt, wie man sich bei der deutschen Synchronisation verhalten wird. Bislang wird keine der Figuren aus den Simpsons von einem nicht-weißen Sprecher gesprochen.
Auslöser für die internationale Anti-Rassismusbewegung war der Tod des Afroamerikaners George Floyd gewesen. Dieser starb im Mai bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis aufgrund unverhältnismäßiger Polizeigewalt.